Die Stadt #Leipzig veröffentlicht Teile des Gutachtens zum #365EuroTicket.
Es ist ein bisschen Captain Obvious, aber dennoch wichtig:
„Allein ein vergünstigtes Ticket holt keinen einzigen Fahrgast aus dem Pkw in die Straßenbahn; Investitionen in das Angebot an Bahnen und Bussen, kürzere Taktzeiten, ein dichteres Haltestellennetz, gute Verkehrsanbindungen sind Grundvoraussetzungen für das günstige Jahresticket und eine #Verkehrswende in Leipzig." So Sven Morlok
Und auch einige Pendler sind auf die Öffis umgestiegen deswegen.
@jakob Genau der Vergleich zu Wien wird im Artikel mit gezogen.
(Passte aber nicht in die 500 Zeichen 😉 )
Wichtiger als der Preis war in Wien (laut Artikel) das Gesamtkonzept.
Studie sagt dazu: "Der systematische Vergleich der Verkehrssysteme von Leipzig und Wien hat gezeigt, dass Wien aufgrund der deutlich höheren Dichte erheblich bessere Voraussetzungen als Leipzig besitzt, einen attraktiven und effizienten ÖPNV anzubieten."
Aber klar ist auch: wem das Ticket zu teuer ist, der fährt nicht.
zu wien... ja, wien hat ein sehr gutes öffinetz. und es wäre mit etwas politischem willen zu einem ausgezeichneten öffinetz ausbaubar...
aber ja... es ist immer das gleiche:
infrastruktur schafft verhalten.
verhalten produziert daten.
daten werden interpretiert
interpretationen führen zu veränderter infrastruktur
und wenn man jetzt interpretiert "da fährt niemand mit der bahn, also müssen wir die straße ausbauen" kann das den grund haben, dass 3 züge am tag oder überhaupt eine fehlende bahnstrecke einfach nicht genügen bahnfahrer anzieht... eine ausgebaute straße aber produziert viele autofahrten...
warum hat eine öv-strecke entlang eines flusses ohne querungsmöglichkeiten weniger fahrgäste als eine mitten in dichter verbauung? weil bei der Strecke am Ufer das halbe Fahrgastpotential durch den fluss weggeschnitten ist...
infrastruktur schafft verhalten.
und preiselastizitäten sind hoch. aber günstige netzkarten ziehen aber durchaus reisende in die öffis.
@jakob Man braucht sich ja nur mal die OSM Karten von Wien und Leipzig nebeneinander zu halten.
Habe hier mal die ÖPNV-Karte in gleicher Zoomstufe genommen.
Ja. Wien hat grob die 4-Fache Bevölkerung. Dennoch will man ja alle Ecken der Stadt gut und schnell erreichen können.
@jakob Genau das.
ich stelle in diskussionen über "verkehr" immer wieder fest, dass selbst entscheidungsträger völlig verquere denkansätze haben.
wir müssen doch die bundesstraße ausbauen, weil die bahn... ja, da fährt doch keiner damit, weil der letzte zug um 19h ankommt und der erste erst um 7 in der früh abfährt... und überhaupt... alle 2 stunden ein zug... daher müssen wir die straße ausbauen...
ich hab leider erst vor wenigen wochen die idee zu einer wahnsinnig guten argumentation gehabt (ich diskutiere dieses thema seit ungefähr 1989)...
man stelle sich an die bundesstraße und zähle die autos und multipliziere sie mit 1,13. dann hat man ungefähr die anzahl der reisenden.
dann dividiere man diese anzahl durch das fassungsvermögen eines zu 3/4 an sitzplätzen ausgelasteten zuges (da ist angenehm reisen noch möglich) und man bekommt die anzahl der züge... oder busse... oder wie auch immer man rechnen möchte.
das ist meist eine so erklekliche anzahl an öv-gefäßen, dass sich ein 5-10-minuten-intervall auf einer öv-linie locker ausginge. meist sogar fast den ganzen tag.
damit haben wir mal das maximal abschöpfbare potential für öv-angebote.
und da fallen die züge jede stunde oder alle 2 stunden nicht mehr wirklich ins gewicht, die heute schon verkehren.
also gut.
wenn nur 20% der autofahrer heute - weil sie gleichzeitig die idee dazu hatten - sich am morgen zum bahnhof stellen... dann können nicht alle mitfahren. weil wenn alle einsteigen können nicht alle einsteigen. aber wenn nicht alle einsteigen, können alle einsteigen. :)
also gut. 20% der autofahrer wollen heute mit der bahn fahren und warten am bahnsteig. der zugführer wird sie alle zurückweisen müssen. und am nächsten bahnhof das selbe, und am nächsten das selbe.
am nächsten tag wieder das gleiche spiel. und am tag darauf auch.
der zugführer wird das melden. ein journalist wird darauf aufmerksam.
frage:
wie lange wird es dauern, bis der betreiber notdürftige garnituren herkriegt, damit die leute mit der bahn (oder dem bus) fahren können? keine zwei wochen. da werden dann busse angemietet und die leute im schienenersatzverkehr transportiert. dann werden altgarnituren angemietet und eine fahrplanänderung unter dem jahr als sonderfahrplan gemacht.
und spätestens bei der nächsten regulären fahrplanänderung hat man attraktiven öv. und 2 jahre später moderne garnituren. die müssen ja auch bestellt, gebaut und finanziert werden.
mit dieser argumentation hab ich bisher noch jeden "ja aber..." auto-argumentierer zu einem "ja da hast du recht" umstimmen können.
abstimmung mit den beinen. das ist immer noch die wirkungsvollste und mächtigste abstimmung und willensbekundung.
@s4f_le @jakob
#Nürnberg hat über einen #Bürgerentscheid auch das #365EuroTicket erkämpft. ✊
Die Forderung nach besserem & dichterem Netz besteht auch hier. Und nach Einbeziehung des Umlands.
Der Ausbau wiederum ist schleppend und Fahrzeuge müssen erst geordert, gebaut und geliefert werden... (soweit gewünscht)
Aber der Stadtrat hat daher auch lange Vorlaufzeit mit eingeplant.
Bin gespannt...
Finde das Ticketsystem mega kompliziert und für viele Strecken zu teuer! #Fahrrad 🚲 statt #Öffis ...
aber ich würd unheimlich gerne so eine aktion mit den fahrgästen wie ich sie weiter oben geschildert habe, eineiner region ausprobieren...
ist in meiner wohngemeinde zum glück nicht notwendig, da ich hier alle halbe stunde einen schnellen zug nach wien und dazwischen noch je eine langsamere S-Bahn habe, und das von 4 in der Früh bis um Mitternacht...
Aber ich kenne genügend gegenden, wo es hoch an der Zeit wäre!
gerade jetzt, wo wien das Parkpickerl flächendeckend einführt und die Umlandgemeinden medienwirksam "fürchten, zum Parkplatz von Wien zu werden"...
JETZT wäre der ZEitpunkt da, sowas zu organisieren!
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